Marcus - Ringer.de


Corona Virus: Wir bekommen das hin!

Dieser verflixte Virus hält ja momentan die ganze Welt auf Trab. Deutschland hats noch vergleichsweise mild getroffen, weil wir mit unserem Gesundheitssystem recht gut aufgestellt sind. Da kommt uns unsere akribische Planung, die man uns Deutschen immer nachsagt, wohl zugute. Dennoch müssen wir die Lage ernst nehmen und dürfen nicht nachlässig sein. Und an dieser Stelle ist nun jeder einzelne von uns gefragt. Es liegt nun an uns, dass wir nicht die Nerven verlieren. Die Ausgangssperren beeinträchtigen unser Leben, keine Frage. Doch sie bieten uns auch Möglichkeiten. Wann hast Du dir zum Beipsiel zuletzt über solch banale Dinge wie Klopapier Gedanken gemacht? Denk mal drüber nach: Wir haben nun die Chance über Kleinigkeiten nachzudenken, die uns vorher nicht gejuckt haben. Plötzlich sind wir gezwungen, uns um das Wohl unserer Mitmenschen Gedanken zu machen, statt stur vor uns her zu leben. Nur wenn wir jetzt eine Kühlen Kopf bewahren, nicht nur an uns selbst denken, sondern auch an den alleinstehenden Rentner der neben uns wohnt, können wir beweisen dass wir tatsächlich „menschlich“ sind.

Und bitte: hört auf zu hamstern! Wenn jeder nur eine Packung kauft, bleib für jeden Arsch genug Klopapier übrig!

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Fürth muss man positiv sehen.

In den Fürther Nachrichten vom 03. juni 2019 war zu lesen, dass man dem OB Dr. Thomas Jung offenbar Populismus vorwirft. Da musste ich grinsen. Unvorstellbar! Es ist ja nicht so, als hielte Dr. J. bei jeder sich bietenden Gelegenheit wählerwirksam sein Gesicht in die Kamera. Er ist auch kaum in Zeitungen und der Fürther Stadtzeitung zu sehen, wo er äußerst selten feierlich irgendeine Straße einweiht, einen Spendenscheck überreicht, oder sich irgendwie sonst als Mann des Volkes aufspielt. Nein, so einer ist er nicht: er sitzt ganz bestimmt den ganzen Tag in seinem Büro, und kümmert sich um das was er soll: Die Probleme der Stadt. Davon bin ich selbstverständlich vollends überzeugt.

Zum Glück erfahren wir, wie es sich für eine seriöse Berichterstattung gehört, in der Fürther Stadtzeitung auch immer etwas über die Probleme mit der die Stadt zu kämpfen hat. Negative Vorkommnisse werden nie verschwiegen. Im Verlag käme man nie auf die Idee, die Bürger für dumm zu verkaufen. Den Redakteuren ist klar, dass der Bürger es durchschauen würde, wenn man dieses Blatt neben einer Funktion als Anzeigen-Geldmaschine auch zur schamlosen Eigenwerbung nutzt.

Momentan freue ich mich auch sehr über die nicht enden wollende Anzahl an Baustellen auf unseren Straßen. Vor und nach der Arbeit nehme ich mir nämlich gerne ganz viel Zeit, wenn ich mit meinem Motorroller fahre. Endlich habe ich mal die Möglichkeit die Stadt genauer anzusehen, während ich langsam von Stau zu Stau rolle (deshalb nennt man ihn schließlich Roller), und dabei minutenlang die Abgase meines Vordermannes einatme. Das riecht so toll! Gerade jetzt im Sommer bei 29 Grad im Schatten genieße ich solche Sachen besonders! Nicht zuletzt weil die anderen Verkehrsteilnehmer es genau so lieben wie ich, und sich in wachsender Begeisterung mit Freundlichkeit geradezu überschütten.

Baustellen beinhalten natürlich auch ein dauerndes ändern der Straßenführung. Und so bieten sie uns einen zusätzlichen Mehrwert in Form von Gehirnjogging: Was heute noch eine Einbahnstraße ist, kann morgen schon etwas ganz anderes sein. Und am nächsten Tag ist die Straße vielleicht komplett gesperrt. Man weiß es nicht. Aber man muss dabei immer neu denken, womit dem Bildungsauftrag Rechnung getragen wird. Super! Wer will schon dumme Bürger?! Und es gibt so jede Menge Spannung und Abwechslung für jeden Tag. Das ist Fürth wie es leibt und lebt. Ich liebe diese Stadt!

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Da treibts einem glatt die Schamhaare ins Gesicht!

Was muss man in Deutschland tun, damit einem die Sackhaare vergoldet werden? Ganz einfach: Man muss ein bekannter, Bücher schreibender, Filme drehender Aktivist wie Rainer Langhans sein!

Im Blog des Kunstverein Ahlen war am Dienstag den 08. Mai 2018 zu lesen, dass den Künstlern Evelyn Möcking und Daniel Nehring dafür der Kunstpreis verliehen wurde. Was ist da passiert?

Die beiden bedampften quasi eine Blume aus Langhan‘s Liebesgarten mit Gold, und nannten es Kunst. Anschließend wurden unter dem Rasterelektronenmikroskop Fotos geschossen, über die man dann ausschweifend Philosophierte.

Das Werk mit dem Titel Searching for the Revolution gewann daraufhin den besagten Preis. Mit einem Preisgeld von 1968 € (#lachmichtot) die teuerste Sprosse einer Läuseleiter, die ich je gesehen habe.

Was wohl echte Künstler wie Albrecht Dürer oder Ernst Oppler dazu gesagt hätten?

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Rammstein's Nazistempel

Eine meiner Lieblingsbands sind Rammstein. Ich erninnere mich gut, dass man den Jungs einige Dinge nachgesagt hat (und noch immer tut), die nicht ganz so nett sind, um es mal vorsichtig zu sagen. Allen voran der Vorwurf, sie wären Nazis. Doch woher kommt diese Behauptung? Ganz klar von der Art und Weise wie Till Lindemann singt: Er rollt das R in den Worten.

Doch was hat es denn nun mit Lindesmann's gerolltem R aufsich? Dazu müssen wir uns vorstellen, dass zu einer Zeit in der es noch keine Mikrofone und Lautsprecher gab, ein Darsteller im Theater besonders deutlich sprechen musste, damit auch die Zuschauer in der letzten Reihe noch verstanden haben, was er da sprach. So mussten also einige Buchstaben - darunter auch das R - besonders betont werden. Zusätzlich verschaffte diese Ausdrucksweise der deutschen Sprache auch einen gewissen Nachdruck und machte sie "Majestätischer". Dies nannte (und nennt man auch heute noch) "Bühnendeutsch". Lindemann macht sich den Effekt dieser Sprechweise zunutze, um dem Sound von Rammstein die gewisse Härte zu geben. Dummer Weise bediente sich auch Hitler dieser Technik um seinen Reden die gewünschte Entschlossenheit einzuhauchen. Und so kam also Rammstein zu seinem Ruf.

Aber wissen wir denn nicht insgeheim dass es totaler Blödsinn ist, nur wegen einem gerollten R auf rechtsradikale Gesinnung zu schließen? Eigentlich schon! Und trotzdem tun wir es, weil wir es können. Und weil wir manchmal auch einfach Arschloch sein wollen. Besonders im Internet wird es uns einfach gemacht, denn dort sind wir größtenteils anonym. Eine direkte Folge haben wir da nicht zu befürchten.

Doch was machen Rammstein denn nun eigentlich? Sie sprechen über ihre Musik unbequeme Tabuthemen an. Ein Beispiel gefällig? Im Song "Heirate mich" geht es meiner Meinung nach um Nekrophilie, also die sexuelle Anziehung zu Leichen. Genauer gesagt um einen Mann, der seine verstorbene Frau auf dem Friedhof ausbuddelt, weil er sie vermisst:

Mit meinen Händen grab ich tief
Zu finden was ich so vermisst
Und als der Mond im schönsten Kleid
Hab deinen kalten Mund geküsst
Ich nehm dich zärtlich in den Arm
Doch deine Haut reißt wie Papier
Und Teile fallen von dir ab
Zum zweiten mal entkommst du mir

Das ist natürlich ziemlich harter Stoff. Und schon heißt es wieder, Rammstein befürworten oder praktizieren Sex mit Toten.
Ja, es ist ein Tabuthema. Man spricht nicht gerne über solche Dinge. Und trotzdem gibt es sie! Die menschliche Psyche ist ein unglaublich tiefer Abgrund, den wir gerne einfach nicht wahr haben wollen. Wenn dann jemand daher kommt, und uns diese Wahrheit ins Gesicht klatscht, tun wir alles um das weit von uns zu weisen. Ein beliebtes Mittel hierzu ist, demjenigen der es angesprochen hat, es als eigene Präferenz anzudichten.
Machen wir das bei Reportern in der Zeitung oder im Fernsehen auch so? Behaupten wir dann etwa, dass der Journalist auf grausame Autounfälle steht, wenn er der Welt davon erzählt?

Im Song "Spring" klagen Rammstein meiner Ansicht nach die Sensationsgeilheit am Unheil anderer Leute an:

Auf einer Brücke ziemlich hoch
Hält ein Mann die Arme auf
Da steht er nun und zögert noch
Die Menschen strömen gleich zuhauf
Auch ich lass mir das nicht entgeh'n
Das will ich aus der Nähe seh'n
Ich stell mich in die erste Reihe
Und schreie

Rammstein sind weder Nazis noch Perverse. Sie nutzen ihr Stilmittel, um Dinge anzusprechen die keiner wahrhaben will. Nur wer mal fünf Minuten nicht das erste glaubt was ihm dazu einfällt, stattdessen genauer überlegt und sich einige ihrer Lieder anhört, kommt sicher auch auf die Idee, dass die Band weder auf Tote steht, noch Selbstmord gut heißt.

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